1525 Brennnesseln

Brennnesseln

Wenn man Brennnesseln berührt, spürt man einen brennenden Schmerz. Die Haut rötet sich und es bilden sich kleine Schwellungen, die sehr stark jucken. Diese unangenehmen Eigenschaften haben der Brennnessel auch ihren Namen gegeben.

Diese Wirkung wird durch Brennhaare hervor gerufen. Das sind kleine Röhren am Stängel der Brennnessel, die mit Ameisensäure gefüllt sind. Wenn man diese berührt, brechen sie ab und die Spitzen mit dem Gift dringen in die Haut ein.

Bis der Körper das Gift abgebaut hat, kann einige Zeit vergehen und so lange wird man von dem juckenden Schmerz geplagt. Diese Brennhaare dienen vor allem zur Abwehr von Insekten, für die Brennnesseln oft ein Leckerbissen sind.

Die Raupen vieler Schmetterlingsarten, wie das Tagpfauenauge oder der Kleine Fuchs, ernähren sich ausschließlich von Brennnesseln. Dabei fressen sie sich um die Brennhaare herum oder nagen sie von unten an, sodass ihnen das Gift nicht gefährlich werden kann.

Insgesamt gibt es auf der Erde über 40 Arten von Brennnesseln. In Deutschland gibt es davon 4 Arten. Am häufigsten verbreitet ist die Große Brennnessel. Sie stellt keine großen Ansprüche an ihren Lebensraum.

Wenn an einer Stelle besonders viele Brennnesseln wachsen, ist das oft ein Hinweis auf besonders stickstoffreichen Boden. Brennnesseln können bis zu 3 m hoch werden. Der Stängel ist oft vierkantig, typisch sind neben den Brennhaaren ihre gezackten grünen Blätter. Von Juli bis Oktober blühen Brennnesseln, ihre gelben Blüten sind dabei recht klein und unauffällig.

Brennnesseln werden durch den Wind bestäubt, die männlichen Blüten schleudern auf einmal ihre Pollen in die Luft, die dann durch den Wind auf die weiblichen Blüten übertragen werden. Die dadurch entstehenden Brennnesselsamen werden durch den Wind oder durch Tiere weiter getragen.

Brennnesseln sind auch eine Heil- und Nutzpflanze. Schon früh verwendete man sie in der Medizin zur Behandlung von Wunden oder bei Entzündungen. Vor allem in Notzeiten, wenn bestimmte Gemüsesorten selten vorhanden waren, aß man Brennnesseln. Man kann aus ihnen Salat machen oder leckere Suppen kochen, die viele Vitamine enthalten.

Auch die Samen kann man rösten. Aus den Blättern lässt sich Tee kochen. Aus den Stängeln der Brennnessel kann man Stoffe oder Stricke herstellen. Außerdem verwendete man Brennnesseln früher als Färbemittel oder zur Düngung von Ackerböden.

Bild: Hamsterkiste
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