Wenn in einer Wolke die Temperatur unter 0° C absinkt, verwandeln sich die feinen Wassertröpfchen, aus denen die Wolke besteht. Es bilden sich flache Plättchen, Nadeln oder Sterne. Alle sind sechseckig. Wir nennen sie Schneekristalle. Je kälter es ist, desto kleiner sind sie.
Wenn die Temperatur knapp unter 0° C beträgt, verhaken sich die Schneekristalle zu großen Schneeflocken. Auf dem Weg zur Erde tauen diese Flocken oft wieder auf, denn am Boden ist es meistens wärmer als in den Wolken. Nur wenn es am Boden ebenfalls friert, bleiben die Schneeflocken liegen.
Schneeflocken fallen langsam. In einer Stunde legen sie je nach Gewicht ein bis sieben Kilometer zurück. Das liegt daran, dass zwischen den Ästen der Schneekristalle viel Luft eingeschlossen ist. Dadurch hat eine Schneeflocke nur ein geringes Gewicht.
Es kann also eine ganze Stunde dauern, bis eine Schneeflocke den Weg von der Wolke bis zum Boden geschafft hat. Auch hier gilt: Bei einer Temperatur von knapp unter 0 ° C pappen mehrere Schneeflocken zusammen, sie werden schwerer und schneller.
Aus diesem feuchten Schnee kann man gut Schneemänner bauen. Zum Rodeln und Skifahren taugt dieser Schnee nicht so gut, dafür eignet sich am besten feiner Pulverschnee. Wenn es sehr kalt ist, fällt kein Schnee.
Kalte Luft kann nämlich nur sehr wenig Feuchtigkeit aufnehmen. Deshalb fällt in der Arktis und in der Antarktis viel weniger Schnee als wir denken. Aber weil dort Dauerfrost herrscht, schmilzt der Schnee nicht, sondern türmt sich zu immer größeren Schneemassen auf.
Die Luft, die zwischen den Schneekristallen eingeschlossen ist, wirkt wie ein Schalldämpfer. Deshalb ist eine verschneite Winterlandschaft so friedlich und ruhig. Diese Luft sorgt auch dafür, dass Schnee weiß ist. Schneekristalle reflektieren das Licht vollständig, so dass sie weiß erscheinen.
Eiszapfen hingegen, die keine Luftblasen enthalten, sind durchsichtig. Die Luftverschmutzung sorgt jedoch leider schnell dafür, dass der gleißend weiße Schnee bald eine schmutziggraue Oberfläche bekommt.