Jedes Jahr schickt uns der Frühling einige Boten. Am Ende des Winters nämlich finden wir im Wald oder im Garten die ersten blühenden Pflanzen. Sie nutzen das Sonnenlicht und die spärliche Wärme, um Samen zu bilden. Da die Bäume noch keine Blätter tragen, kann das Sonnenlicht den Boden noch erreichen und diese Pflanzen können so gut wachsen.
Man nennt sie Frühblüher. Dazu gehören z. B. Schneeglöckchen, Krokus, Narzisse oder das Buschwindröschen. Sie kündigen uns den nahenden Frühling an. Die meisten dieser Arten speichern wichtige Nährstoffe in Zwiebeln oder Wurzelknollen. Dadurch können sie sehr schnell Stängel, Blätter und Blüten austreiben und müssen ihre Nahrung nicht aus dem Boden entnehmen.
Doch wann beginnt der Frühling eigentlich? Auf diese Frage gibt es gleich mehrere Antworten.
Astronomen sind Wissenschaftler, die sich mit der Sonne, den Planeten und dem Weltall beschäftigen. Für sie beginnt der Frühling an dem Tag, an dem der Stand der Sonne den Äquator der Erde in nördliche Richtung überquert. Dann sind dort Tag und Nacht gleich lang. Bei uns beginnt der astronomische Frühling in den nächsten Jahren immer am 20. März. Für die Astronomen endet der Frühling, wenn die Sonne ihren höchsten Stand erreicht. Das ist regelmäßig am 21. Juni der Fall. Danach beginnt der Sommer.
Die Meteorologen beschäftigen sich mit dem Wetter und dem Klima. Für sie beginnt der Frühling immer am 1. März und er endet immer am 31. Mai.
Die Phänologen beobachten die Entwicklung der Pflanzen und das Verhalten der Tiere. Für sie beginnt der Vorfrühling zum Beispiel mit der Blüte der Haselnuss. Danach folgt der Erstfrühling, wenn die Forsythie blüht. Als Vollfrühling bezeichnen sie die Zeit, wenn sich an Apfelbäumen, Flieder und Himbeeren Blüten bilden. Der Beginn des Frühlings hängt für Phänologen also von der Lage eines Gebietes, aber auch von der wirklichen Entwicklung in der Natur ab. Bereits Ende Februar setzt er im Süden Portugals ein, während es in Finnland erst im Mai Frühling wird.