1016 Auf der Osterhasenwiese

16 Auf der Osterhasenwiese

In der Nähe der Schule gab es einen Wald.  Zwischen dem Wald und der Schule lag eine Wiese. Im Sommer blüten hier bunte Blumen und saftiges Gras lockte die Tiere des Waldes an. Doch die meisten waren scheu und trauten sich nur in der Dämmerung am frühen Morgen und am späten Abend hinaus. Wenn man sich ganz leise verhielt und der Wind günstig stand, konnte man sie dann beobachten.


Die Kinder nannten diese Wiese die Osterhasenwiese. Denn hier konnte man tagsüber immer wieder Hasen sehen. Manche hoppelten nur herum, andere rasten im Hasentempo durch die Gegend, schlugen dabei Haken und machten weite Sprünge.


Den Namen Osterhasenwiese hatten die Kinder erfunden. Sie nannten die Hasen nämlich meistens Osterhasen. Die Geschichtenerzähler hatten ihnen immer wieder erzählt, zu Ostern würden Hasen Eier legen, sie bunt anmalen und dann den Menschen schenken. Manche Kinder glaubten das tatsächlich, doch andere zweifelten daran. Sie hatten gehört, die Kinder von Vögeln, Schmetterlingen und Krokodilen würden sich in Eiern entwickeln. Hasen jedoch würden lebende Jungen gebären.


Der Lehrer hatte den Kindern auch erklärt, dass man Hasen und Kaninchen unterscheiden muss. Hasen sind größer, sie haben längere Ohren und längere Hinterbeine. Vor allem aber: Kaninchen wohnen in Höhlen unter der Erde, während Hasen sich allenfalls in Furchen und Mulden ducken, um nicht entdeckt zu werden.


Heute waren wieder Hasen auf der Osterhasenwiese zu sehen, insgesamt vier.  Die Kinder standen am Fenster, um sie zu beobachten. Der kleine dicke König ließ sich von dem Diener eine Leiter holen, damit er auch etwas sehen konnte. Er schaute durch ein goldenes Fernrohr. Die Königin war entzückt, vor allem, als zwei Hasen miteinander kämpften. Das kommt bei Hasen tatsächlich manchmal vor. Doch bald waren die Tiere wieder verschwunden.


Da zeigte der Lehrer den Kindern, wie man

O und  

schreibt. Auch dieser Buchstabe schien allen ganz einfach. Sofort schrieben sie ihn mehrfach in den Sand und überall hin, wo man schreiben konnte. Der König und die Königin übten wieder auf ihren Schiefertafeln.


Dann dachten sich die Kinder allerlei Namen aus für die Hasen, die sie auf der Osterhasenwiese beobachtet hatten. Einen nannten sie Ottokar, einen anderen Oskar, ein kleines Häschen bekam den Namen Ottilie und das vierte wurde Olga genannt. 

Das könntest du tun:

  • Lies die Geschichte vor oder erzähle sie möglichst lebendig. Es ist vermutlich schwierig Hasen zu beobachten, aber Kaninchen kommen häufiger in der Nähe menschlicher Siedlungen vor. Ein kleiner Ausflug gefällig?
  • Stelle einige Fragen zum Text:
  • Wie nannten die Kinder die Wiese in der Nähe der Schule?
  • Warum nannten sie sie so?
  • Wann konnte man auf der Osterhasenwiese am besten Tiere beobachten?
  • Welches Tier ist größer, ein Hase oder ein Kaninchen?
  • Welche anderen Unterschiede gibt es zwischen Hasen und Kaninchen?
  • Warum ließ sich der kleine dicke König eine Leiter bringen?
  • Womit beobachtete er die Hasen?
  • Warum war die Königin entzückt?
  • Welche Namen dachten sich die Kinder für die Hasen auf der Wiese aus?
  • Schreibe O und o an die Tafel und lass es die Kinder in der Luft, auf dem Tisch, auf Packpapier oder im Sand möglichst oft nachschreiben.
  • Drucke dieses Arbeitsblatt aus. Die Kinder können das O und das o nachschreiben und es beliebig oft auf dem ersten Blatt probieren. Sie können die neuen Buchstaben auf den folgenden Blättern farbig markieren.
  • Ihr könnt auch noch die folgende Onlineübung probieren.
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