1013 Der Schimpanse Abaka

13 Der Schimpanse Abaka

Am nächsten Tag hatte der Lehrer einen Freund eingeladen. Er hieß Abraham. Es war ein alter Mann mit schlohweißen Haaren, vielen Falten und einem Bart. Die Haare hatte er zu einem Zopf zusammengebunden. Abraham war einer der beliebtesten Geschichtenerzähler des Landes. Er berichtete gern von Reisen in andere Länder. Allerdings hatte er sein Land noch nie verlassen und alles, was er erzählte, hatte er sich ausgedacht oder von anderen Geschichtenerzählern erfahren.


Abraham sollte den Kindern, der Königin und dem König eine Geschichte erzählen. Etwas umständlich suchte er nach einem Taschentuch. Dann begann er:


"Ihr wisst, dass ich gerne reise. Ich habe schon viele Länder gesehen und manche Abenteuer erlebt." - Die Kinder wussten, dass dies nicht stimmte und nur ausgedacht war. Aber weil Abraham so spannend erzählen konnte, lächelten sie nur und ließen ihn fortfahren.


"Besonders gern reise ich nach Afrika. Das ist ein großer Kontinent mit vielen Ländern. In Afrika gibt es eine riesige Wüste, die Sahara. Man kommt auch durch undurchdringliche Wälder, in denen ist es heiß und schwül, denn täglich fällt Regen. Im Süden breitet sich weites Grasland aus. In Afrika leben unzählig viele Tiere, darunter auch Affen. Meine Lieblingsaffen sind die Schimpansen."


Die Kinder wussten bereits, dass man Schimpansen zu den Menschenaffen zählt, weil ihr Körper viele Ähnlichkeiten mit dem eines Menschen hat. Das hatte ihnen der Lehrer erzählt. Abraham fuhr fort:


"Einer von ihnen hat mich eingeladen. Er hieß Abaka. Wir erzählten uns was, stundenlang, den ganzen Tag. Er hatte eine Frau, die nannte er Madame Abaka. Seine Kinder waren Abakaka, Abakoko, Abakuku und Abakiki, zwei Jungen und zwei Mädchen. Schimpansen können gut auf Bäume klettern und sich von Ast zu Ast hangeln. Ich konnte das natürlich nicht. Deshalb saßen wir unter einem Baum im Gras. Es gab nur Bananen zu essen. Morgens Bananen, mittags Bananen und abends Bananen. Irgendwann hatte ich genug davon und ich wollte wieder gehen. Da merkte ich, dass mir eines der Schimpansenkinder meine Tasche geklaut hatte, natürlich nur zum Spaß. Ich bekam sie  bald zurück und machte mich auf den Heimweg."


Die Kinder staunten über diese Geschichte. Ob man das alles glauben konnte? Doch da fragte der Lehrer: "Welcher Laut kam in dieser Geschichte besonders oft vor?" Er meinte natürlich das A. Die Kinder wussten es sofort. Da schaute der Lehrer auf der Buchstabentafel nach und schrieb das "A" und das "a" an die Tafel.


Dann forderte er die Kinder auf, die Buchstaben in die Luft und mit dem Finger auf ihre Tische zu schreiben. Danach rannten die Kinder hinaus auf den Schulhof, suchten sich Stöcke und schrieben die Buchstaben A und a in den Sand, immer und immer wieder, wohl tausend mal.


Der König und die Königin jedoch blieben im Klassenraum und probierten auf ihren Schiefertafeln. Dann servierte der Diener ihnen und dem Lehrer eine Tasse Kaffee. Der König war stolz, dass er nun schon zwei Buchstaben kannte.

Das könntest du tun:

  • Lies die Geschichte vor oder erzähle sie möglichst lebendig. Beziehe die Kinder als Mitwirkende in die Erzählung ein.
  • Dann stelle einige Fragen zum Text:
  • Wen hatte der Lehrer eingeladen?
  • Wie sah der Geschichtenerzähler aus?
  • Worüber erzählte er besonders gern?
  • Wie heißt die große Wüste in Afrika?
  • Welche sind Abrahams Lieblingsaffen?
  • Wer hatte ihn eingeladen?
  • Wie hieß der Affe? Wie hieß seine Frau?
  • Wie hießen die Kinder?
  • Was gab es zu essen?
  • Was war mit Abrahams Tasche geschehen?
  • Welcher Laut kommt in der Geschichte besonders oft vor?
  • Schreibe A und a an die Tafel und lass es die Kinder in der Luft, auf dem Tisch, auf Packpapier oder im Sand möglichst oft nachschreiben.
  • Drucke dieses Arbeitsblatt aus. Die Kinder können das A und das a nachschreiben und es beliebig oft auf dem ersten Blatt probieren. Sie können die neuen Buchstaben auf den folgenden Blättern farbig markieren.
  • Ihr könnt auch noch die folgende Onlineübung probieren.
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