Am nächsten Tag brachten Enno und Emma ihren Esel wieder mit zur Schule. Sie wollten den Kindern nun die Kunststücke zeigen, die sie abends im Zirkus vorführten. Alle versammelten sich auf dem Schulhof. Enno sprach nun so, wie er es am Abend im Zirkuszelt auch tat:

„Hochverehrtes Publikum. Betrachten Sie dieses prächtige Tier. Es heißt Emil und es ist ein Esel. Doch es ist ein Wunderesel. Emil kann nämlich Goldstücke machen.“ 

Das glaubten die Kinder natürlich nicht. Da zog Enno am rechten Ohr des Esels und mit der linken Hand hielt er den Schwanz fest. Plötzlich lag etwas zwischen den Hinterbeinen des Tieres. Das schimmerte golden.

Emma hob es flink auf und zeigte es herum. Anfassen durfte es allerdings niemand. Enno hatte natürlich ein wenig gemogelt und das Goldstück aus seiner Hand fallen lassen, als er den Schwanz des Esels hielt. Das machte er übrigens während der Zirkusvorstellung genau so. Das Goldstück war auch nicht aus Gold, sondern aus glitzerndem Schokoladenpapier.

Enno machte weiter: "Ich verstehe, hochverehrtes Publikum, dass Sie sehr überrascht sind von dem, was unser Wunderesel Emil kann. Doch er kann noch mehr. Er kann nämlich auch lesen."

Dann hielt er ihm ein Stück Pappe vor die Nase, darauf standen die Zeichen

I und A

Der Esel scharrte mit den Hufen. Weil er wusste, dass es anschließend eine leckere Möhre gab, begann er zu schreien, wie es Esel tun: "Iiii aaah, Iiii aaah, Iiii aah."

Die Kinder lachten, sie hatten diese Zeichen noch nie gesehen. Doch Emma erklärte ihnen, dass man sie total einfach nachmachen konnte. Sie zeichnete die Zeichen mit einem Stock in den Sand des Schulhofes. Sie nannte das schreiben.

Da suchten alle Kinder nach Stöcken und ritzten die Zeichen I und A ebenfalls in den Sand, immer und immer wieder. Dabei schrien sie, wie auch der Esel geschrien hatte: "Iiii aaah, Iiii aaah, Iiii aah." Auch Emil scharrte mit den Hufen und es schien so, als könnte auch er diese Zeichen in den Sand schreiben.